Café Endlager
Entega Denkanstöße – Zeitung 01
Zum 24. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl eröffnet in Stuttgart das Café Endlager – ein temporärer Ausstellungsraum und begehbares Kunstobjekt mit dem Blick auf Atomkraft, Endlagerung und ihre Protagonisten.
Dazu gab es eine Zeitung – als Aktionsmedium, Programmheft und Katalog.
Gorleben, Asse und Tschernobyl sind Brennpunkte ungeklärter Fragen. Café Endlager bezieht Stellung, und zwar genau dort, wo dies am dringlichsten erscheint: im Süden Deutschlands, dem Zentrum der deutschen Atompolitik. Die Ausstellung greift auf, was unsere Gesellschaft zusammen mit dem Atommüll endlagern wird – Überzeugungen, Träume, Allmachtsphantasien, Ängste, Errungenschaften und Katastrophen.
Der temporäre Ausstellungsraum, ein transformiertes Ladenlokal in der Stuttgarter Eberhardstraße, widmete sich auf 1.500 Quadratmetern sowohl den technischen Etappen der Atomkraft – vom Uranabbau über den Betrieb bis zur Endlagerung – als auch verschiedenen Phasen ihrer gesellschaftlichen Wahrnehmung.
Fotografien, Installationen, Filme und Kunstwerke spiegeln den Widerstand der 70er und 80er Jahre und Katastrophen wie Tschernobyl ebenso wider wie die Euphorie und Propaganda der fünfziger Jahre.
Die Ausstellung wurde verlängert und vier Monate später in Frankfurt erneut aufgebaut.
Regie/Kreativdirektion: Ralf Schmerberg. Art Direktion: Petra Langhammer.